Die Wiener Psychiaterin Bettina Reiter hat sich in einer Stellungnahme für eine psychotherapeutische Behandlung von minderjährigen Trans-Patienten ausgesprochen. Hintergrund sind Pläne der österreichischen Grünen, Therapien bei „Geschlechtsidentität“ zu verbieten. Das passt ins Bild. Denn weltweit wollen Trans-Organisationen wie die WPATH die psychotherapeutische Behandlung von Trans-Patienten weiter einschränken. In Deutschland zeigte sich das kürzlich in dem Entwurf zu den neuen medizinischen Behandlungsleitlinien für Trans-Kinder.
Einschränkung der medizinischen und therapeutischen Kunst
„Bei dem geplanten Verbot geht es um nichts weniger als die ganz normale psychiatrisch psychotherapeutische Arbeit mit Menschen, die über eine Gender-Dysphorie klagen, seien sie nun Kinder und Jugendliche, seien sie Erwachsene“, stellt Reiter fest. Vor allem Mädchen in der Pubertät würden immer häufiger angeben, unter einer Gender-Dysphorie zu leiden, ein weltweites Phänomen. In Großbritannien und den USA seien es Zuwachsraten um die 4000 Prozent, so Reiter.
„Das geplante Verbot würde bedeuten, dass mit diesen jungen Menschen kein ernsthaftes, offenes therapeutisches Gespräch mehr möglich ist, sondern nur noch die kritiklose Anerkennung des Wunschs nach Geschlechtswechsel. Die Folgen einer solchen – in meinen Augen auch ungesetzlichen – Einschränkung der medizinischen und therapeutischen Kunst lassen sich kaum absehen. Therapeuten und Ärzte sollen mit diesem Entwurf zu Abnickern einer politischen Agenda gemacht werden und per Gesetz gezwungen werden, ihren Auftrag zu negieren. Der Auftrag medizinischer wie therapeutischer Berufe ist zuvorderst: Nicht schaden!„
Dr. Bettina Reiter, Fachärztin für Psychiatrie, Psychoanalytikerin in Wien