Die Elterninitiative „TransTeens Sorge berechtigt“ fordert in einem offenen Brief vom 12. April, die geplante medizinische Leitlinie für die Behandlung von minderjährigen Trans-Patienten zu stoppen. Die „frühe und systematische gender-affirmative Behandlung“ von Minderjährigen mit Hormonen und Operationen mache gesunde Jugendliche zu „lebenslangen Patienten“, heißt es in dem von David Allison, dem Sprecher der Initiative, unterzeichneten Schreiben. Es richtet sich an die medizinischen Fachgesellschaften, die in der Leitlinienkommission vertreten sind.
„Drastische medizinische und lebensverändernde Interventionen sollten immer die letzte Option sein und nicht die Behandlung der ersten Wahl, wie es zurzeit routinemäßig in Deutschland der Fall ist“, warnen die Eltern. Besonders verunsicherte Mädchen seien gefährdet, in jenen Sog zu geraten, den gender-affirmative Beratungsstellen, Internetangebote und Kliniken sowie auch die neuen rechtlichen Möglichkeiten des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) auf sie ausüben.
Einer der größten Medizinskandale der Geschichte
Die Eltern fordern genau das Gegenteil von dem, was das SBGG nahelegt und affirmativ behandelnde Mediziner empfehlen. Da der Wunsch nach einem anderen Geschlecht in der Pubertät häufig stark, aber mehrheitlich vorübergehend sei, sollten invasive Eingriffe bis ins „reife Erwachsenenalter“ verschoben werden. Dass die Leitlinie sich an den Empfehlungen der internationalen Trans-Lobby aus dem in Verruf geratenem Hause WPATH orientiert, stößt den Eltern besonders bitter auf:
Die Mitglieder der WPATH wissen, dass es bei jungen Patienten vielfaches Bedauern gibt, aber sie weisen Berichte von Detransitionierten zurück. Die Medikalisierung vulnerabler Minderjähriger ohne hinreichende Evidenzbasis als „medizinisch notwendig“ zu bezeichnen, ist ganz offensichtlich unangebracht und irreführend.
Offener Brief, Elterninitiative „TransTeens Sorge berechtigt“
Das ist der Grund, warum sich Elterninitiativen wie „TransTeens Sorge berechtigt“ gegründet haben: Minderjährige, die sich selbst als „trans“ identifizieren, aber ganz offensichtlich in Identitätskrisen stecken, die ein Spektrum von rebellischer Pubertät und sozialen Konflikten bis hin zu schwerwiegenden psychiatrischen Diagnosen aufweisen, werden von trans-affirmativ eingestellten Medizinern regelrecht abgefertigt. Pubertätsblocker, Hormone, Operationen, kaum Aufklärungsgespräche und auf keinen Fall Psychotherapie – das ist die Realität in den Gender-Kliniken. Die Folgen sind heute schon sichtbar. Scharenweise verstümmelte und kastrierte Jugendliche sind die traurigen Belege für einen der größten Medizinskandale der Geschichte. Die berühmte Londoner Gender-Klinik Tavistock musste wegen unzähliger Klagen schließen.
„Die Jugendlichen sind durch die Pubertät risikobereit“
Viele Länder hätten bereits einen „U-Turn“ hingelegt, mahnt die Elterninitiative „TransTeens Sorge berechtigt“. Die „nicht-invasive psychologische bzw. psycho-soziale Unterstützung“ der jugendlichen Trans-Patienten sei international der neue Stand der Empfehlungen. So habe etwa der britische Gesundheitsdienst (NHS) vor kurzem sämtliche Verweise und Links auf WPATH aus den Richtlinien gelöscht. Stattdessen würden neue Forschungsergebnisse wie der Cass-Review von den gesundheitspolitisch Verantwortlichen ernst genommen. Es sei ihnen daher unverständlich, warum die Leitlinienkommission für den deutschsprachigen Raum, die dieselbe internationale Studienlage wie andere Länder auch vorliegen habe, trotzdem am trans-affirmativen Ansatz der WPATH festhalte, schreiben die Eltern.
Deutschland steuere durch die trans-affirmative Einheitsbehandlung auf eine hohe Zahl an geschädigten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu. Der Ausbau neuer trans-affirmativer Beratungsstellen und Kliniken für Transgender-Health sei in vollem Gange. Parallel werde die rechtliche Transition vereinfacht. Eine fatale Ausgangslage für die Betroffenen:
Die Jugendlichen befinden sich in einer Krise, sind durch die Pubertät risikobereit und ihre Exekutiv-Funktionen sind noch nicht ausreichend entwickelt. Sie vertrauen den ExpertInnen und nehmen praktisch jedes Angebot an, das eine schnelle Linderung ihrer Notlage verspricht, ohne lange die Vor- und Nachteile abzuwägen, die vor allem ihre Zukunft betreffen.
Offener Brief, Elterninitiative „TransTeens Sorge berechtigt“