Ausgiebig bejubelten die Massenmedien den Eurovision Song Contest-Sieger „Nemo“, der sich selbst als „non-binär“ und „pansexuell“ bezeichnet. Wie bitte? Schon wieder eine bunt schillernde Minderheit, deren Rechte geschützt werden müssen? Und was ist mit „trans“?
„Non binär“, „trans“ und sämtliche sogenannte „Geschlechtsidentitäten“ sind frei erfunden. Ihren Ursprung kennen selbst innerhalb der queeren Szene die Wenigsten. Und es ging nie darum, Minderheiten vor Diskriminierung zu schützen. Sondern eine militante Ideologie will Verwirrung in einer existenziellen Frage stiften: Nämlich bei unserer Wahrnehmung von Geschlecht.
Erstaunlich an diesen Thesen ist eigentlich nur, dass sie in der auflagenstarken Mainstream-Zeitung Münchner Merkur stehen: Die Psychologin Esther Bockwyt legt in ihrem Gastbeitrag „Auf Trans folgt non-binär und pansexuell: Die Abschaffung des Geschlechts ist gewollt“ den Ursprung der Gender-Ideologie dar, die Menschen in Opfergruppen und Privilegierte einteilt und daraus Verhaltensregeln ableitet.
Das sind die zentralen Aussagen des ohne Bezahlschranke zu lesenden Beitrags:
Seit vielen Jahren verfolgen die Gender- und Queerstudies, wie die Gender-Ideologie von ihren Anhängern genannt wird, das „emanzipatorische“ Ziel, das Geschlecht abzuschaffen. Diese Idee hatte ihren Ursprung in linken, elitären Zirkeln an Universitäten. Wegen massiver staatlicher Förderung wuchs sich die radikale Vision in den westlichen Ländern zu einer handfesten Ideologie aus, die längst in den Massenmedien verbreitet und gefeiert wird. Der Eurovision Song Contest bot sich Esther Bockwyt als passendes Einstiegsbeispiel an.
Die Erfinder der Ideologie, wie zum Beispiel die amerikanische Philosophin Judith Butler, nutzen den Schutz der Minderheiten stets nur als Vorwand, um ihr eigentliches Ziel durchzusetzen, das Geschlecht bedeutungslos werden zu lassen. Butler formulierte bereits 1991: „Die kulturellen Konfigurationen von Geschlecht und Geschlechtsidentität könnten sich vermehren […], indem man die Geschlechter-Binarität in Verwirrung bringt.“ Das heißt, die normal denkenden Menschen sollen mit queerer Propaganda verunsichert und mit Fake-News verwirrt werden, also sich zum Beispiel die Frage stellen, wie viele Geschlechter es nun tatsächlich gibt. Oder daran glauben, dass man sein Geschlecht ändern könne.
Bockwyt stellt fest, dass „auf dem Weg zur Auflösung des Geschlechts“ das Thema „Transgender“ bewusst ausgewählt wurde, um Verwirrung zu stiften:
Der Trans-Trend mit prozentualen Anstiegszahlen um bis zu 4500 Prozent bei minderjährigen Mädchen forderte eine noch unbekannte Anzahl an jugendlichen Opfern, die in Identitätsunsicherheiten oder psychischen Krisen vorschnell auf die falsche Fährte geführt wurden. In Großbritannien versucht man derweil die destruktiven Auswirkungen wieder einzudämmen, eine bekannte Klinik für „Transgender-Medizin“ wurde bereits 2022 geschlossen.
Esther Bockwyt
Für Gender-Ideologen sei der Trans-Kult jedoch nur ein Teilerfolg, beobachtet Bockwyt, den der Wunsch der verwirrten Mädchen, dem anderen Geschlecht anzugehören, bestätige doch gerade die Zweigeschlechtlichkeit – entweder weiblich oder männlich. Gender-Ideologen wollen hingegen, dass jeder glaubt, Menschen kämen geschlechtsneutral zur Welt. Dahinter steht laut Bockwyt die feministische Wut auf Männer und folgende ideologische Überzeugung:
Nur durch die kulturelle Prägung in einer männlich dominierten Welt würden Frauen zu Frauen gemacht. Diese Prägung, die schon angeblich mutwillig mit der sogenannten „Geschlechtszuweisung“ bei der Geburt beginne („Es ist ein Mädchen!“), mache den Menschen unfrei.
Die Gender-Ideologie stört die „gesunde psychische Entwicklung“ von Kindern
Bockwyt beschreibt den feministischen Irrglauben so: Ideologen wie Butler glauben, „dass Menschen geschlechtsneutral zur Welt kämen und nur durch Sozialisation in toxische Geschlechtsstereotype gedrängt würden, die Menschen unfrei machten und das Patriarchat aufrechterhielten.“
Wie schon gesagt, ist der Erfolg, dass tausende Mädchen glauben, ihnen wäre bei der Geburt das „falsche Geschlecht zugewiesen“ worden, nur ein Teilerfolg. Denn diese Mädchen wollen ja unbedingt keine Mädchen mehr sein. Und da sie von Gender-Ideologie in der Regel keine Ahnung haben, bleibt ihnen nur die Möglichkeit, so zu tun, als könnten sie ein Junge werden. Ausgerechnet in das bei den feministischen Ideologen verhasste Männergeschlecht wollen sie wechseln.
Daher werden nun andere Erfindungen der Gender-Ideologie in den Medien gepusht. Bockwyt schreibt:
Mit „Non-Binarität“ und „Pansexualität“ drückt man nun präziser aus, worum es eigentlich geht: Geschlecht soll weg. Sabine Hark, Professorin der Gender-Studies spricht offen vom zu schaffenden geschlechtlichen Neutrum: „Geschlecht ist vollkommen irrelevant.“ Menschen könnten sich eine „Identität basteln“. Das wäre für sie das Ende der „Heteronormativität.“ In einer „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“ -Mentalität soll etwas Reales, das als störend verklärt wird, ausradiert werden.
Esther Bockwyt
Die Biologie sei durch solche Hirngespinste nicht gefährdet, betont die Autorin. Typisch männliche oder weibliche Verhaltensmuster seien genetisch begründet und ließen sich nicht weg erziehen oder kulturell umprägen. Die Menschen werden sich auch nicht grundlegend in ihrer Wahrnehmung der zwei Geschlechter beeinflussen lassen, ist sich Bockwyt sicher. Doch mit ihren zerstörerischen Versuchen könne die Gender-Ideologie trotzdem viel Leid anrichten, mahnt die Psychologin.
Und sie betont: Geschlecht habe sich seit Jahrtausenden bewährt, ermögliche überhaupt erst die menschliche Fortpflanzung. Die Unterschiede zwischen der Gruppe der Männer und der Frauen sei die Grundlage für das sich gegenseitig ergänzende Zusammenleben von Mann und Frau.
Bockwyt zieht ein klares Fazit: „Geschlecht engt Menschen nicht ein, macht Menschen nicht unfrei.“ Und als Expertin für Psychotherapie warnt sie unmissverständlich: „Nimmt man Kindern die Möglichkeit, sich mit ihrem biologischen Geschlecht zu identifizieren, verunsichert und stört man ihre gesunde psychische Entwicklung.“