Langzeitstudie widerlegt den trans-affirmativen Kurs

Eine Langzeitstudie zum medizinischen Umgang mit „Trans-Kindern“ zeigt, dass Abwarten, bis die Phase vorübergeht, oder eine Psychotherapie das Beste für die Betroffenen wäre. Folgender Beitrag erschien zuerst bei Junge Freiheit.

„Primum non nocere!“ („Erstens nicht schaden!“). Der hippokratische Eid der Ärzte, dem Patienten in erster Linie keinen Schaden zuzufügen, muß auch für die Transgender-Medizin gelten. Dazu mahnt das Ergebnis einer kürzlich erschienenen niederländischen Langzeitstudie. Sie zeigt, daß Kinder und Jugendliche, die angeben, an Geschlechtsdysphorie zu leiden, und einen Geschlechtswechsel wünschen, von selbst wieder aus dieser Phase herausfinden und sich mit ihrem natürlichen Geschlecht aussöhnen. Dies bestätigt all jene, die davor warnen, geschlechtsdysphorische Minderjährige trans-affirmativ zu behandeln – also ihnen mit Pubertätsblockern, gegengeschlechtlichen Hormonen und Geschlechtsoperationen ihren Transitionswunsch unkritisch und bedingungslos zu erfüllen.

Wissenschaftler der Universität Groningen haben die Studie mit dem Titel „Entwicklung der geschlechtsspezifischen Unzufriedenheit im Jugend- und frühen Erwachsenenalter“ Ende Februar im Fachjournal Archives of Sexual Behavior veröffentlicht. Die Forschergruppe hat 2.772 Jugendliche, davon 53 Prozent männlich, zwischen ihrem elften und 26. Lebensjahr insgesamt sechsmal zu ihrer Zufriedenheit mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit befragt. Im Verlauf der 15 Jahre erfaßten die Wissenschaftler außerdem das Selbstwertempfinden und die allgemeine psychische Gesundheit der Jugendlichen. Die Teilnehmer entstammten sowohl einer klinischen als auch einer repräsentativen (keine klinisch betreuten Patienten) Stichprobe.

„Die Unzufriedenheit nimmt mit dem Alter ab“, halten die Forscher als ihr wichtigstes Ergebnis fest. Zu Beginn der Untersuchung seien insgesamt elf Prozent der Kinder mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit unzufrieden gewesen, bei der Nachuntersuchung, als die Teilnehmer 26 Jahre alt waren, seien es nur noch vier Prozent gewesen. Die Mehrheit habe sich mit ihrem Körper und ihrer Geschlechtszugehörigkeit ausgesöhnt. Das Hadern mit dem eigenen Geschlecht im Rahmen pubertärer Identitätskrisen sei nicht ungewöhnlich, betonen die Wissenschaftler.

Trans-Hype ist meist Ausdruck seelischer Probleme

Die meisten Teenager, die in solche Phasen der Verunsicherung gerieten, würden aus den genderdysphorischen Zuständen von selbst wieder herausfinden – zumindest die psychisch gesunden. Größere Selbstwertprobleme und psychische Probleme scheinen hingegen die Unzufriedenheit mit der Geschlechtszugehörigkeit zu verstärken. Zwei Prozent der Teilnehmer zeigten eine zunehmende geschlechtsspezifische Unzufriedenheit, während 19 Prozent eine abnehmende und 78 Prozent gar keine geschlechtsspezifische Unzufriedenheit aufwiesen.

Es paßt zu dem von Kinderpsychiatern beschriebenen Trans-Hype, daß in der vorliegenden Studie unter den zwei Prozent, die immer unzufriedener wurden, vor allem Mädchen waren. Laut den Wissenschaftlern seien die Genderkonflikte eng an ein geringes Selbstwertgefühl, emotionale Probleme und eine nicht-heterosexuelle Orientierung gekoppelt.

Die Studie belegt, was viele Ärzte weltweit bereits beobachten. Die meisten Teenager, die sich selbst als „trans“ outen, befinden sich in pubertären Identitätskrisen. Der Trans-Hype in den sozialen Medien sowie unzählige Trans-Influencer und -Promis liefern den verunsicherten Jugendlichen eine neue kulturelle Vorlage, ihre oftmals normalen Konflikte in der sozial hoch akzeptierten Gender-Identität aufzulösen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, daß die vielen Mädchen, die stärker in eine Geschlechtsdysphorie geraten und auf eine Geschlechtsumwandlung drängen, ursächlich mit massiven seelischen Problemen zu kämpfen haben.

Die Bundesregierung handelt entgegen den Forschungen

Viele Länder haben daher schon längst ihren ursprünglich trans-affirmativen Kurs aufgegeben. Sie verbieten Pubertätsblocker, gegengeschlechtliche Hormone und Operationen als Behandlung von minderjährigen Trans-Patienten und empfehlen ein Watchful Waiting (beobachtendes Abwarten) und die Psychotherapie als Behandlungsmethode erster Wahl. Die Langzeitstudie aus den Niederlanden bestätigt diese Einschätzung.

In Deutschland empfehlen die neuen Behandlungsleitlinien für den Umgang mit Trans-Kindern und -Jugendlichen jedoch genau das Gegenteil: Pubertätsblocker, Hormone, vereinfachte Trans-Operationen und keine Psychotherapie sollen hierzulande der neue medizinische Stand der Wissenschaft sein. Die Kritiker der lediglich auf Konsens basierenden Leitlinie, die bisher nur als Entwurf vorliegt, können nun auf eine Studie verweisen, die den wissenschaftlichen Gehalt der Leitlinie bei weitem übertrifft.