Die österreichische Grünen-Politikerin Faika El-Nagashi hat in einem Beitrag auf Cicero das affirmative System hinter dem Trans-Kult anhand charakteristischer Fälle offengelegt. Konkret fordert sie ein Sterilisationsverbot bei unter 25-Jährigen und allgemein Volljährigkeit, bevor trans-affirmative Schritte erfolgen dürfen. Mit ihrer Kritik an der massiven Entrechtung der betroffenen Eltern hat sich die ehemalige Abgeordnete im Nationalrat deutlich gegen ihre grüne Partei sowie gegen die SPÖ und die Neos gestellt. Der linke Block im österreichischen Parlament drängt weiterhin auf ein Verbot von ergebnisoffenen Therapien bei Jugendlichen mit Geschlechtsunbehagen.
El-Nagashi kritisiert, dass in ideologischer Manier die komplexen Reifungsprozesse von Jugendlichen ignoriert, jede kritische Auseinandersetzung unterbunden und stattdessen nur eine Lösung akzeptiert werde: der Geschlechtswechsel. Dieser werde von Schulen, Beratungsstellen, Psychotherapie oder Jugendwohlfahrt zu einem Akt der Selbstbestimmung verklärt und sofort unterstützt, während die irreversiblen Folgen der chirurgischen und hormonellen Eingriffe unberücksichtigt blieben. Ins soziale Aus geraten dabei vor allem die Eltern der betroffenen Kinder.
„Eltern, die abwägen und zuwarten wollen, werden ignoriert“, beschreibt El-Nagashi die Situation im affirmativ ausgerichteten Österreich. Doch das sogenannte „Watchful Waiting“, also das professionelle Abwarten unter psychotherapeutischer Begleitung – entspreche internationalen medizinischen Empfehlungen und neuesten Studien.
Endstation: Trans-OP und lebenslange Hormontherapie
Wer nach Ursachen fragt, steht schnell unter Verdacht. Wer zögert, verliert Einfluss – oder gleich das Sorgerecht. In diesem Klima werden Jugendliche in eine Einbahnstraße geschickt – in einem Alter, in dem sie in vielen anderen Bereichen noch nicht als entscheidungsfähig gelten. Eltern finden sich in einer paradoxen Situation wieder: Sie sollen begleiten, aber nicht hinterfragen. Sie sollen schützen, dürfen aber nicht warnen.
Anlass für El-Nagashis ausführlichen Beitrag ist die Gründung der Elterninitiative ROGD Österreich und ein Podcast, in dem Eltern erstmals öffentlich ihre Erfahrungen mit dem ideologischen System schildern: Schulen, die ohne Rücksprache die soziale Transition durchführen, trans-affirmative Beratungsstellen, die kritische Eltern als Gefahr darstellen, und Gerichte, die elterliche Sorge durch staatliche Zustimmung ersetzen.
Eine Maschinerie mit vorgegebenen Abläufen setzt sich in Bewegung. Die immer ähnlichen Fälle von Kindern, die wie gehirngewaschen und urplötzlich auf ihrer Trans-Identität bestehen, und die soziale Systematik dahinter sind ein Phänomen, das international als Trans-Train beschrieben ist. Die Endstation: Trans-OP und lebenslange Hormontherapie, eine ungewisse Lebenserwartung und die nicht geringe Wahrscheinlichkeit, in ein paar Jahren alles zu bereuen.
„Ein Hilferuf, verkleidet als Identität“
„Schulen, Therapeuten, Beratungsstellen, Kliniken – sie alle bestätigten, was Jugendliche in einer Phase massiver Umbrüche über sich selbst erklärten“, erfasst El-Nagashi eine Situation, die bei den Eltern ein Gefühl der Ohnmacht auslöst. Das Gefühl trügt nicht – der Sorgerechtsentzug ist in vielen Fällen bittere Realität. „Es war, als würde sich ein Zug in Bewegung setzen, und wir saßen plötzlich drin – ob wir wollten oder nicht“, lautet das Zitat eines entsetzten Vaters.
Was viele an den Rand gedrängte Eltern nicht verstehen, ist die völlige Ignoranz gegenüber den offensichtlichen Krisensituationen ihrer Kinder, wie in einem Fall, den El-Nagashi anführt:
Es war eine schwierige Zeit: ein Wohnungswechsel, ein neuer Partner an der Seite der Mutter, eine Schwangerschaft. Dazu kam die beginnende Anorexie des Mädchens, die später auch ärztlich diagnostiziert wurde. Der Brief war kurz, beinahe technisch. „Ich bin ein Junge. Du wirst das nicht verstehen. Hier ist ein YouTube-Link.“
Der Mutter war klar: „Da geht es um etwas anderes. Es war ein Hilferuf, verkleidet als Identität.“ Niemand wollte wissen, wie es der minderjährigen Tochter wirklich ging. Jeder wollte nur schnellstmöglich ihren Transitionswunsch umsetzen. Als die Mutter zögerte, griff das Jugendamt ein: „Mir wurde die Obsorge entzogen – weil ich Fragen gestellt habe.“
Politische Forderung: Sterilisierungsverbot unter 25 Jahren
Was unwahrscheinlich klingt, ist kein Einzellfall. Psychische Vorerkrankungen, soziale Isolation, familiäre Belastungen werden ignoriert, schreibt El-Nagashi, und zitiert die Psychiaterin und Psychoanalytikerin Bettina Reiter, die das strukturelle Problem als Ideologie bezeichnet:
Der therapeutische und medizinische Bereich arbeite nicht mehr abwägend, sondern affirmativ – und das gegenüber Minderjährigen in instabilen Lebensphasen, mahnt Reiter. Ihr Vorwurf:
Wir haben voreingenommene Versorgungsdienste, die ihrem Auftrag nicht gerecht werden und Eltern in die Defensive drängen. Die nicht mehr prüfen, sondern glauben.
Daher appelliert Reiter an die Politik: „Was hier fehlt, ist ein differenzierter, diagnostisch fundierter Blick auf individuelle Lebenslagen – nicht ein Bestätigen auf Zuruf.“
Dass ein ideologisches System aus Beratungsstellen, Schulen, Therapeuten und Gerichte ihr affirmatives Raster über das Leben junger verunsicherter Menschen legt, die Eltern ausbootet und willkürlich über irreversible medizinische Schritte entscheidet, sei eine politisch unhaltbare Situation, schließt sich El-Nagashi den politischen Forderungen Reiters an. Und sie ergänzt:
Es gibt keine Vorgaben zur diagnostischen Abklärung, keine staatlich geförderten neutralen Beratungsangebote für Familien, keine klare rechtliche Schranke, die medizinische Eingriffe an die Volljährigkeit bindet. Stattdessen müssen Eltern gegen ihre eigenen Kinder argumentieren – oft unter Zeitdruck, oft isoliert, oft diffamiert.
El-Nagashis konkrete politische Forderung lautet:
Ein rechtlicher Rahmen, der auf Volljährigkeit und das Sterilisierungsverbot unter 25 Jahren abstellt. Eine politische Linie, die Kindern Schutz bietet – nicht Bestätigung um jeden Preis. Und ein Gesundheits- und Bildungswesen, das sich auf Evidenz stützt, nicht auf Ideologie.
„Sie hat sich bedankt. Dafür, dass ich im Weg gestanden bin.„
Die Zeit drängt, denn viele Kinder finden nicht von selbst wieder aus dem Trans-Kult heraus. Nicht in allen Familien endet diese aufreibende und belastende Phase nur mit einem blauen Auge. So wie bei dem Mädchen, das ihrer Mutter per Brief mitteilte, sie sei ein Junge: Wenige Jahre später, und gerade so volljährig, ist die Phase längst Geschichte und sie sagte zu ihrer Mutter:
Mama, ich muss dir was sagen. Weißt du, ich bin dir so dankbar, dass du nicht zugelassen hast, dass sie mir Hormone geben, weil ich habe mich damals so schlecht gefühlt.
Tief berührt durfte die Mutter hören, dass ihr mütterlicher Instinkt, ihr nicht affirmatives Verhalten genau richtig gewesen ist:
Ich hätte nie gedacht, dass sie sich bedankt bei mir. Ich habe gehofft, dass sie mir verzeiht – aber sie hat sich bedankt. Dafür, dass ich im Weg gestanden bin.