Die transgender-medizinische Therapie mit künstlichen Sexualhormonen ist ein komplexer und gefährlicher Eingriff ins Hormonsystem. Die kurz- und langfristigen Nebenwirkungen sind individuell verschieden und nicht vorhersehbar. Wegen der unkalkulierbaren Risiken ist die vorbereitende und engmaschige Betreuung durch einen Facharzt unbedingt notwendig.
Trotzdem bewirbt ein Beitrag im queeren Jugendmagazin „OUT“ die selbstständige Hormontherapie, die Trans-Personen ohne medizinische Betreuung durchführen, als vertretbare Notlösung – und sogar als „empowernde Praxis“. „DIY HRT“ ist der Beitrag in der aktuellen OUT-Ausgabe des queeren Jugendnetzwerks Lambda e.V. betitelt. „DIY HRT“ steht für „do-it-yourself Hormone Replacement Therapy“, was übersetzt „Hormonersatztherapie selbstgemacht“ bedeutet.
Man könne die Hormone beispielsweise im Internet bestellen, empfiehlt der Autor, der unter dem Pseudonym „K“ schreibt. Oder Freunde könnten einem etwas abgeben. „K“ spricht manche Risiken an, wie etwa die unklare Herkunft und mögliche Verunreinigungen, ohne jedoch ins Detail zu gehen.
Wenn man ein Präparat mit unklarer Wirkstoffmenge nimmt, oder die individuelle Dosierung falsch einschätzt, können unmittelbar Schlaganfälle und Herzinfarkte die Folge sein. Die gesundheitlichen Risiken belaufen sich bei weitem nicht nur auf „Depressionen oder Thrombosen“, wie „K“ kurz anmerkt. Sondern es entstehen unkalkulierbare Wechselwirkungen mit dem gesamten menschlichen Hormonsystem sowie mit anderen Medikamenten, die der DIY-Patient möglicherweise einnimmt. Und langfristig drohen zahlreiche Organ- und vor allem Leberschäden mit entsprechenden Folgeerkrankungen.
Queere Zentren sollen „Sets für sichere Injektionen“ anbieten
Jeder, der von Medizin geringfügig Ahnung hat, schlägt bei solchen verrückten Selbstversuchen wie der „DIY HRT“ die Hände über dem Kopf zusammen. Doch was interessieren Teenager Risiken? Jugendliche, die sich selbst als „trans“ diagnostizieren, haben meist noch weniger übrig für die Warnungen von Erwachsenen, als der normal Pubertierende. Und so strotzt der Beitrag vor trotzigen Empowerment-Phrasen aus dem queeren Milieu: Die Hormonselbsttherapie könne das „Gatekeeping durch Akteur*innen des Gesundheitssystems“ unterlaufen. Die gefährliche Selbstüberschätzung gipfelt im Slogan: „We know more than our Doctors.“ (Wir wissen mehr als unsere Ärzte.)
Als gelungenes „Risikomanagment“ empfiehlt „K“ zum Beispiel Peer-to-peer-Beratung, und dass in queeren Zentren „Sets für sichere Injektionen und Infomaterialien ausliegen“. Die Leser dieser verantwortungslosen Empfehlungen sind die vielen jungen Mädchen mit psychischen Problemen und Identitätskrisen, die glauben, im „trans Sein“ einen Ausweg gefunden zu haben. Ihren Eltern dürfte angesichts solcher Vorschläge das Herz in die Hose rutschen. Mussten sie bisher nur befürchten, dass ihre Töchter heimlich Brustbinder tragen und von Lehrern mit männlichem Pronomen angesprochen werden, so steht nun auch von den neuen Trans-Freunden vermitteltes „Testo“ als reale Gefahr im Raum.
Infos zu den Nebenwirkungen und langfristigen Gefahren, die mit der Testosteron-Therapie einhergehen, gibt es hier.